Uma Rajiv
 

So disappointing

If you stand around in some big junction
Or crossroads of the city
About to turn into
A Metro,
You can see
Many kinds of male heads –
Dark straight haired
Closely cropped
Henna dyed
Long and short haired
Combed back from the brow
Till the nape
Grayed only at the temples
Grayed all over
Salt and peppered

Eyes
Wandering
Glancing head to foot aiming the target
Stripping the outer garments
Unseeing
Zeroing in on a single object
Trapped in a screwed eye brow
Swollen with sour tongues
And insufficient sleep.

Cheeks
Lips
Moustaches
Chins
Dimples.
Necks
Buttons on the necks
Necklines.

Sleeves
Sleevelessness of the shirts
Sleeve lengths
Shelter of the coats

Caught in the belts
Pulled up in a hurry
About to burst
About to slip down
Draped waists
Two water snake legs
Concealed in the trousers
Calves with dark hairs windblown
Chiselled in a combative spirit
Between the chisel and marble
Pulsing with veins

Shod unshod
Flat and smouldering
Long big toe and
Frayed little toe
Feet twice the size of faces

Yet
One doesn’t feel like asking
Any male
Or male body
Please come and drag me to bed
Please let’s move to a darker place
Please hail me an auto rickshaw.

These male bodies
That sink and float
Bobbing up and down
Are so disappointing.
 
 

Map

I read my nudity
Like a map.
What I gather by the ear
I learn by touch.

I run my fingers
Along the routes
To my destinations
By foot, sea, air,
Apprehensive about
Border disputes.

Unpolluted by smoke or dust
Of any uprising,
It stretches prone
Or rolls up.

In every map roll
There are codes
Commonly accepted
By the world.

I seek the sign
That a people/nation
Degenerated by signs
Cannot exist.

On realizing that
I have to own it first
Before discarding,
I locate my home on that map.
Every dawn, I leave my home.
At dusk, I observe familiar landmarks
And establishing that
the map follows not
The real model of the earth,
I try to make it whole
In a globe made of darkness.

Translated by Ravi Shanker (Ra Sh)
 
 


Born in 1980, Uma Rajiv’s latest collection ‘Idam 
Mattikkettal’ was published by DC Books in 2014. 
 

So enttäuschend

Wenn du herumstehst an irgendeiner Kreuzung 
oder einem Verkehrknotenpunkt der Stadt
bereit, runter zu gehn
in die U-Bahn,
dann kannst du
viele Arten von Männerköpfen sehn –
dunkel mit glattem Haar
kurzgeschoren
hennagefärbt
lang- und kurzhaarig
zurückgekämmt von der Stirn
bis ins Genick
Grau geworden nur an den Schläfen
Grau überall
Salz und Pfeffer

Augen
wandern
Betrachten von Kopf bis Fuß, richten sich auf das Ziel
Ziehen die Oberkleidung aus
seh'n sie nicht
konzentrieren sich auf ein einziges Objekt
gefangen in einer verfuschten Augenbraue
geschwollen von sauren Zungen
und fehlendem Schlaf.

Wangen
Lippen
Schnurbärte
Kinnladen
Grübchen
Nacken
Falten im Nacken
Nackenlinien.

Ärmel
Ärmellosigkeit von Hemden
Ärmellängen
Schutzschicht der Mäntel

Gefangen in den Gürteln
Hastig hochgezogen
Dabei, zu platzen 
Dabei, runterzurutschen
Drapierte Hüften
Zwei Wasserschlangenbeine
verborgen in den Hosen
Waden mit dunklen Haaren, windzerzaust 
Gemeißelt in kampfeslustigem Geist
Zwischen dem Meißel und Marmor
Pulsierend, mit Venen

Beschuht unbeschuht
Flach und schwelend
Langer großer Zeh und
ausgefranster kleiner Zeh
Füße zweimal so groß wie Gesichter

Doch
Man fühlt sich nicht danach
irgendeinen Mann
oder männlichen Körper zu bitten
Bitte komm und zieh mich ins Bett
Bitte laß uns an einen dunkleren Ort geh'n
Bitte ruf mir 'ne Auto-Rikscha.

Diese männlichen Körper
die sinken und schweben
und auf und ab schwingen 
sind so enttäuschend.
 
 
 
 
 
 

Landkarte

Ich les' meine Nacktheit
wie eine Landkarte.
Was ich mitkriege durch's Ohr
lerne ich durch Berühren.

Ich lass meine Finger gleiten 
längs der Routen
zu meinen Bestimmungsorten
Zu Fuß, auf dem See-, dem Luftweg,
von Sorge erfüllt wegen
Grenzkonflikten.

Unbeschmutzt durch Rauch und Staub
von irgendeinem Aufstand,
streckt sie sich bäuchlings
oder rollt sich hoch.

In jeder Kartenrolle
gibt es Codes
die allgemein akzeptiert sind
von der Welt.
Ich suche das Zeichen
daß ein Volk/eine Nation
degeneriert durch Zeichen
nicht existieren kann.
Als ich begreife, daß
ich's zuerst besitzen muß
bevor ich's aufgeb',
lokalisiere ich mein Zuhause auf der Karte.
Bei jedem Tagesanbruch verlaß ich mein Zuhaus'.
In der Abenddämmerung beobachte ich vertraute Wahrzeichen
Und während ich feststell', daß
die Karte nicht
dem wirklichen Modell der Erde entspricht,
versuch' ich, sie ganz zu machen
in einer Erdkugel aus Dunkelheit.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 


 
 
 

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